Mittwoch, 16. Februar 2011

Wavefront-Lasik - Was versteht man darunter?


Durch die Anwendung der Wavefront-Lasik (wellenfront geführte Lasik) ist es in den letzten Jahren gelungen, die bereits sehr guten Ergebnisse nach der klassischen Lasik-Behandlung auf ein noch höheres Niveau zu bringen. Insbesondere auf dem Gebiet der Nachtsehschärfe und der Minimierung von Blendeffekten und Halos nach der Lasik-Behandlung konnten signifikante Fortschritte erzielt werden.

Wichtig ist zu wissen, dass nicht jeder Patient für eine Fehlsichtigkeitskorrektur eine Wellenfront basierte Lasik-Korrektur benötigt, da auch nicht jeder Patient Sehfehler höherer Ordnung, sogenannte Aberrationen, besitzt. Bei lediglich 10-15% der Fehlsichtigen werden mit Hilfe der Wellenfront-Analyse Sehfehler höherer Ordnung festgestellt.


Außerdem muss man hervorheben, dass die wellenfront-gestützte Lasik-Korrektur bei der Lasik primär nicht dazu eingesetzt wird, extreme Sehschärfen wie etwa 150% nach der Lasik-OP zu erreichen. Die Wavefront-Lasik wird vielmehr dann eingesetzt, wenn das Sehen unter ungünstigen Lichtverhältnissen (wie zum Beispiel nachts) verbessert werden soll. So müsste das so oft zitierte "Adlerauge" korrekterweise eigentlich "Eulenauge" genannt werden! Die sehr gute Sehschärfe nach der Wavefront-Lasik tagsüber ist daher nur ein angenehmer Nebeneffekt.

Bei der Korrektur einer Fehlsichtigkeit mit Brillen oder Kontaktlinsen wird die
Sphäre (Kurz- oder Weitsichtigkeit) und falls nötig die Hornhautverkrümmung (Zylinder, Achse) ausgeglichen. Jedoch hat das menschliche Auge, wie alle optischen Apparate, zusätzlich noch weitere Fehler höherer Ordnung, so genannte optische Aberrationen, wie zum Beispiel
die sphärische Aberration und die Koma. Die Aberrationen des Auges können durch Brillen oder Kontaktlinsen nicht korrigiert werden, da das Auge beweglich ist und eine Aberrationskorrektur augenzentriert erfolgen muss.

Es bleibt als Option also nur die Korrektur mittels der refraktiven Hornhautchirurgie (Lasik /Lasek), wofür in den letzten Jahren entsprechende neuartige Excimer-Lasersysteme entwickelt wurden. Bei einer aberrationsgeführten Lasik wird das Auge zuerst mit einem Aberrometer vermessen. Aus dieser Messung wird der Betrag des zu entfernenden Hornhautgewebes an jedem Ort der Hornhaut berechnet, das so genannte Ablationsprofil, und dann der Gewebeabtrag mittels des Scanning-Spot-Lasers erfolgen. Es handelt sich also um eine individuell für jedes Auge "maßgeschneiderte" Lasik / Lasek - Behandlung.

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