Der Mensch
unterliegt mit fortschreitendem Alter, also immer, einer ständigen Veränderung.
Das betrifft auch die Augen. Sie sind in unterschiedlichem Maß von der
Alterssichtigkeit betroffen. Ab etwa dem 40. Lebensjahr beginnt die Linse des Auges
ihre Elastizität zu verlieren. Das bedeutet, dass die scharfe Sicht auf direkt
vor dem Auge liegende Objekte schlechter wird, etwa die Schrift einer Zeitung.
Die Weitsichtigkeit bleibt jedoch erhalten, da sich die Linse dafür nicht
verändern muss. In der Fachsprache wird von Presbyopie gesprochen, übersetzt
aus dem altgriechischen bedeutet dies schlicht: „altes Auge“.
Diesem Mangel kann
mit einer Lesebrille abgeholfen werden, doch warum nicht gleich den medizinischen
Fortschritt nutzen und die Augen mittels Laser so korrigieren, dass die
Alterssichtigkeit ausgeglichen wird? Genau zu diesem Zweck entwickelte das
Unternehmen Carl Zeiss Meditec AG das Verfahren PRESBYOND Laser Blended Vision.
Bei der Presbyopie und deren Korrektur besteht eine Besonderheit. Sie kann
nicht einfach wie eine herkömmliche Weitsichtigkeit behandelt werden, indem die
Augenhornhaut beider Augen mittels Laser umgeformt wird. Da die dahinter
liegende Linse nicht mehr flexibel genug ist, würde dies dazu führen, das neben
der Unschärfe bei nahen Objekten auch die Schärfe bei weit entfernt liegenden
Objekten eingeschränkt wäre.
Das Gehirn hilft mit
Wie also können die
Augen so eingestellt werden, das sowohl in der Nähe wie in der Ferne alles
deutlich zu erkennen ist? Der
Trick besteht darin, das menschliche Gehirn in
die Wiederherstellung der Sehkraft einzubinden. Dazu werden zunächst die Augen
untersucht und festgestellt, welches das sogenannte dominante Auge ist. Kaum
ein Mensch besitzt ein Augenpaar mit genau gleicher Sehschärfe. Ein Auge ist fast
immer etwas besser als das Andere. Daran anschließend wird das schwächere Auge
einer Korrektur unterzogen. Mit dem Excimerlaser wird auf diesem Auge
beispielsweise eine Änderung an der Augenhornhaut von -1,5 Dioptrien
vorgenommen. Das nichtdominante Auge ist nun auf die Sehschärfe zu nahen
Objekten eingestellt, während das dominante Auge weiterhin Weitsichtigkeit
aufweist.
Lesebrille Ade |
An diesem Punkt
kommt nun das menschliche Gehirn zum Einsatz. Die durch die Augen über den
Sehnerv an das Gehirn geleiteten Bildinformationen werden ständig ausgewertet.
Dazu nutzt unser Denkapparat einen erheblichen Teil seiner Kapazität. Er wählt
dabei automatisch immer das schärfste zur Verfügung stehende Bild aus, egal von
welchem Auge dies stammt. In der Fachsprache wird dies Monovision genannt,
wobei Zeiss mit seinem Presbyond-Verfahren eine wesentlich höhere Individualeinstellung
der Augen erreicht, als dies bei klassischen Verfahren möglich ist.
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