Der Mensch besitzt eigentlich nur eine Hornhaut und die
befindet sich im oder besser auf dem Augapfel. Andere sogenannte Arten der
Hornhaut, etwa die Schwielen an Händen oder Fußsohlen, werden nur
umgangssprachlich so benannt. Medizinisch gesehen sind dies die Folgen
minimaler Entzündungen der Unterhaut und werden Hyperkeratose genannt. Die
oberste gesunde Hautschicht ist die Hornzellschicht, die aus verhornten
Korneozyten besteht, einer umgewandelten Form des Keratins.
Die Hornhaut oder Cornea im Auge hingegen besteht nicht aus
Keratinzellen, sondern aus sechs übereinander gelagerten Stoffen. Die oberste
Schicht bildet hierbei das Epithel, gefolgt von der Bowman-Membran, dem Stroma,
der Dua-Schicht, der Descemet-Membran und der Endothelzellschicht. Zusammengenommen
besitzen diese sechs Schichten eine Dicke von etwa 0,52 mm direkt über der
Linse und etwa 0,67 mm am Rand. Obwohl die Bezeichnung Hornhaut die Annahme
vorgibt, dass es sich um eine reine Schutzschicht des Auges handelt, ist dies
nur im kleineren Teil richtig. Tatsächlich ist die Hornhaut am Sehen mehr
beteiligt als die Linse im Inneren des Auges. Der Mensch besitzt eine
durchschnittliche Brechkraft von +60 Dioptrien, worunter das Zusammenspiel von
Hornhaut, Linse und Netzhaut zu verstehen ist, die das einfallende Licht bündeln
und fokkusieren. Dabei übernimmt die Hornhaut mit +43 Dioptrien die
Hauptaufgabe der Lichtbrechung.
Die Epithelschicht – das Ziel beim Augenlasern
Wenn nun ein Mensch an einer Fehlsichtigkeit leidet, kann
diese in vielen Fällen über die Bearbeitung der Hornhaut korrigiert werden. Je
nach Verfahren erfolgen hierbei chirurgische Eingriffe auf oder in der
Epithelschicht, der obersten Schicht der Hornhaut.
Das aktuell neueste Verfahren hierzu wird Relex smile
genannt und erfolgt unter Einsatz eines Femtosekundenlasers. Dieser nimmt
innerhalb der Epithelschicht eine Umformung vor, um Kurzsichtigkeiten oder
Hornhautverkrümmungen auszugleichen. Das schonende, minimalinvasive Verfahren,
das äußerlich nur einen etwa 2 mm großen Schnitt an der Hornhaut verlangt,
erlaubt dem Patienten schon wenige Stunden nach der nur wenige Minuten
dauernden OP das fast vollständig scharfe Sehen.
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