Donnerstag, 5. Dezember 2019

Sehen wir wirklich mit dem Auge?





Unser Bildverarbeitungs- und Bearbeitungszentrum ist so fantastisch, das keine Software und kein Rechner dieser Welt auch nur annähernd dasselbe leisten könnte. Wir sehen nicht einfach nur. Wir setzen in jedem Bruchteil einer Sekunde das erfasste Bild nach unseren Bedürfnissen zusammen und wir greifen dabei auf eine gigantische Datenbank abgespeicherter Informationen zurück. Bei Bedarf wird ein Bild sofort ergänzt, auch wenn nur Teile davon zu sehen sind. Das machen wir übrigens andauernd. Was wir „scharf sehen“ nennen, ist eigentlich zum größten Teil eine Zusammensetzung von Erinnerungen, weil unser Objektiv, das Auge, einen nur sehr kleinen Bildkreis richtig scharf sehen kann. Auch wenn wir der Meinung sind, vielleicht in einem Umfeld von 70 Grad alles zu sehen und zu erfassen, ist dies in Wirklichkeit viel weniger. Alles außerhalb des tatsächlichen Schärfebereichs ergänzen wir im Gehirn aus der Erinnerung.

Das Objektiv muss gut gepflegt werden

Unser Fenster zur Welt bedarf manchmal der Unterstützung, um seiner Aufgabe gerecht zu werden. Während an einer Kamera es meist genügt, die Linse mit einem weichen Tuch zu säubern, sind unsere Augen für eine ganze Reihe von auftretenden Fehlern anfällig, die etwas mehr Aufwand verursachen. An erster Stelle ist da die Kurzsichtigkeit zu nennen, aber auch Weitsichtigkeit, Altersweitsichtigkeit und Hornhautverkrümmung sind Formen von Sehfehlern, die der Korrektur bedürfen. Zum Glück gibt es seit ein paar Jahrzehnten das Verfahren des Augenlaserns, das dafür sorgt, das unsere Objektive in gewohnter Schärfe unserem Bildverarbeitungszentrum zuarbeiten können. 


Mitunter sprechen Anhänger okkulter Lehren von einem dritten Auge oder auch vom bösen Blick und sehr oft werden die
Augen auch als Spiegel der Seele bezeichnet. Allerdings sind dies alles subjektive Betrachtungsweisen über das einzige Organ des Menschen, das seine Umgebung visuell erfassen kann. Fraglos sind unsere Augen komplizierte Gebilde, aber im Grunde sind sie nichts anderes als das Objektiv einer Kamera. Das wirkliche Geschehen erfolgt dahinter. In Bezug auf unsere Augen ist dies das Bildverarbeitungszentrum im Gehirn. Auch wenn das Auge ein Motiv erfasst, so besteht seine eigentliche Aufgabe darin, das erfasste Abbild des Motivs an das Gehirn weiterzuleiten. Erst dort beginnen wir tatsächlich zu sehen und vor allem zu begreifen.

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