Der altbekannte Scherz, das die Arme nicht mehr lang genug
sind, um Zeitung zu lesen, beruht meist auf dem verstärkten Einsetzen der
Presbyopie. Das Problem, das die Fähigkeit, auf kurze Distanz scharf zu sehen,
im Alter immer mehr abnimmt, betrifft nicht nur in Deutschland immer mehr
Menschen.
Im Detail geht es darum, das sich die sogenannte
Akkomodationsbreite der Augenlinse kontinuierlich verschlechtert und das setzt bereits
im Alter von etwa 10 Jahren ein. Mit Akkomodationsbreite ist die Flexibilität
der Linse gemeint. Diese Linse ist in ihrem Ruhezustand auf die Fern- oder
Weitsicht eingestellt. Sobald es darum geht, ein näher liegendes Objekt zu
fixieren, setzen sich die Bänder und Augenmuskel in Bewegung, um die Linse so
zu formen, dass ihr Fokus oder der Brennpunkt das nahe liegende Objekt scharf
auf der Netzhaut abbildet. Mit 10 Jahren hat ein Kind dabei noch eine
Bandbreite von 15 Dioptrien. Mit etwa 20 sind es noch 10 dpt, mit 30 noch rund
7 dpt, mit 40 nur noch 5 und mit 50 nur noch 2 dpt. Diese beständige
Verschlechterung der Linsenflexibilität beruht auf deren langsamen Verhärtung.
Während der 10-jährige im Nahbereich noch alles scharf sieht, befindet sich der
Brennpunkt des 50-jährigen bei etwa 30 m. Alles was näher zum Auge liegt, ist
mehr oder weniger unscharf. Presbyopie ist dabei ein eigenständiger Prozess,
der mit anderen Sehfehlern wie Weitsichtigkeit oder Kurzsichtigkeit (Ametropie)
nur wenig zu tun hat. Allerdings können sich die Presbyopie und die Ametropie gegenseitig
beeinflussen.
Wie lässt sich Presbyopie korrigieren?
Es gibt verschiedene Therapieformen, um die
Altersweitsichtigkeit auszugleichen. Im Gegensatz jedoch zu einer bestehenden
Weit- oder Kurzsichtigkeit kann eine Altersweitsichtigkeit nicht einfach durch
Umformung der Augenhornhaut an beiden Augen
, etwa mittels Augenlasern über die Verfahren LASIK oder Relex Smile, verbessert werden.
, etwa mittels Augenlasern über die Verfahren LASIK oder Relex Smile, verbessert werden.
Der aktuell bewährte Weg besteht darin, dass ein Auge auf
die Nahsicht eingestellt wird und das andere Auge seine Weitsicht behält. Das
kann durch Augenlasern, aber auch durch den Austausch der natürlichen Linse
gegen eine Multifokallinse geschehen. Heute sind dies Routine-Eingriffe, die
jährlich Tausende Male durchgeführt werden. Das Bildverarbeitungszentrum im
Gehirn wird sich nach einer Eingewöhnungszeit anpassen und die beste
eintreffende Bildinformation nutzen.
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