Montag, 24. September 2018

Was ist ein Mikrokeratom?



Lasik-OP
Für die seit 1990 durchgeführte Augenoperation mittels Laser und im Besonderen bei Operationen an der Hornhaut des Auges kommen bis heute sowohl der Laser wie auch ein sogenanntes Mikrokeratom zum Einsatz. In dieser Kombination wird von der klassischen LASIK-OP gesprochen. Erst ab dem Jahr 2011 wurde ein zusätzliches Verfahren eingeführt, in dem auf das Mikrokeratom verzichtet wird, die Femto-LASIK. Doch was genau ist ein Mikrokeratom?

Vergleichbar ist ein Mikrokeratom mit einer oszillierenden Säge. Jeder kennt aus dem Heimwerkerbereich Multifunktionstools oder auch Geräte zum Entfernen von Teppichkleberesten. In ihnen arbeitet ein Elektromotor, der über ein Getriebe eine Klinge in schnelle seitliche Bewegungen versetzt. Genau das gleiche Prinzip liegt dem Mikrokeratom zugrunde, nur mit dem Unterschied, dass mit ihm keine Klebereste alter Teppiche entfernt werden, sondern hauchdünne Schichten der Augenhornhaut. Es ist sicherlich leicht vorstellbar, das ein Mikrokeratom etwas feiner und präziser zu Werke gehen muss. Immerhin wird das Gerät an einem menschlichen Auge angewendet. Die Augenhornhaut besitzt eine Dicke von etwa 500 bis 600 Mikrometer, also etwa eine halben Millimeter. Von diesem halben Millimeter wird nun mithilfe des Mikrokeratoms ein Lappen oder eine Schicht der Hornhaut abgeschnitten, die gerade einmal 80 bis 200 Mikrometer dünn ist, also maximal  0,2 Millimeter. Das ist ungefähr soviel wie die Dicke eines Blattes herkömmlichen Druckerpapiers. Dazu muss die abgetrennte Hornhautschicht auch noch heil bleiben und darf nicht ganz abgetrennt werden. Im Verlauf der Augen-OP wird der fast abgetrennte Hornhautlappen, Flap genannt, wieder zurückgeklappt. Wie das vor sich geht und wie einfach und kostengünstig eine LASIK-OP oder eine Femto-LASIK-OP durchgeführt werden, erfahren Sie am besten auf Health Travels.

Ein Schneidwerkzeug der feinsten Art mit Vergangenheit
Ohne Brille dank Augenlasern
Entwickelt wurde das Mikrokeratom lange bevor es die Lasertechnologie in die Augenheilkunde schaffte. Die beiden Kolumbianer Jose
Barraquer und Cesar Carlos Carriazo erfanden es in den 1950er-Jahren. Damals besaß das superfeine Mikoskalpell die Aufgabe, die Augenhornhaut abzutrennen, um diese später als Spenderhornhaut in andere Augen einzusetzen. Eine Aufgabe, für die das Mikrokeratom auch heute noch verwendet wird. Moderne Mikrokeratome sind inzwischen technisch so ausgereift, das sie in Konkurrenz zu den Femtosekundenlasern treten. Ihr großer Vorteil hierbei ist die wesentlich günstigere Kostenstruktur gegenüber den Lasergeräten.


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