Samstag, 27. Oktober 2018

Ein angeregtes Molekül, was ist denn das?



In der Augenchirurgie beziehungsweise der Korrektur von Fehlsichtigkeiten mittels Operation kommen verschiedene technische Geräte zum Einsatz. Eines dieser Geräte erzeugt tatsächlich angeregte Moleküle und zeigt dies sogar in seiner Bezeichnung an. Der Name des Excimerlasers setzt sich aus den ersten drei Buchstaben des englischen Wortes excited (auf Deutsch angeregt) und den vier letzten Buchstaben des Begriffs Dimer (Molekül/Molekülverbund) zusammen.

Ein Excimerlaser wird zum Beispiel in der LASIK, der Laser-in-situ-Keratomileusis, verwendet, einer Operationsmethode zur Behebung verschiedener Fehlsichtigkeiten. Welche dies sind, können Sie unter Health Travels erfahren. Im vorhergehenden Artikel auf diesem Blog ging es um das Mikrokeratom, ein spezielles chirurgisches Messer. In der LASIK kommen sowohl dieses Instrument wie auch der Excimerlaser zum Einsatz. Zunächst wird mit dem Mikrokeratom eine etwa 200 Mikromillimeter dünne Scheibe der Augenhornhaut angeschnitten und auf die Seite geklappt, damit das Hornhautinnere frei liegt. Im nächsten Schritt kommt nun der Excimerlaser in den Einsatz. Dabei handelt es sich um einen Gaslaser. Im Excimerlaser werden verschiedene Edelgase, etwa Argon, Krypton oder Xenon, mit einem Halogen vermischt und einer elektrischen Entladung ausgesetzt. Dadurch werden die Gasmoleküle in der Weise angeregt, dass sie ihre gespeicherte Energie als ultraviolettes Licht abgeben. Gleichzeitig wird zusätzlich eine UV-Strahlung der gleichen Wellenlänge eingeschossen. Zusammengenommen entsteht dadurch, vereinfacht erklärt, ein Laserstrahl.

Kaltes Licht durch Pulsierung

Der Excimerlaser in der Augenchirurgie wird gepulst betrieben. Das bedeutet, dass kein dauerhafter Laserstrahl auf die Augenhornhaut trifft, sondern immer nur ein ganz kurzer Puls. Dessen Länge beträgt je nach Einstellung zwischen 300 Femtosekunden und 40 Nanosekunden. Das ist eine unglaublich kurze Zeitspanne. Der Vorteil des pulsierenden Laserstrahls liegt darin, dass das umgebende Gewebe der Hornhaut nicht erwärmt wird. Deshalb wird ein Excimerlaser auch als Kaltlichtlaser bezeichnet. Nur die Bestandteile der Hornhaut werden in ein Plasma verwandelt, die auch abgetragen werden sollen. Für den Patienten bedeutet dies weniger Schmerzen und eine schnelle Wundheilung.

Für das menschliche Auge sind diese Vorgänge in einem Bereich angesiedelt, das sie nicht mehr wahrnehmbar sind. Auch nicht für den
erfahrenen Chirurgen. Darum wird bereits im Vorfeld einer LASIK genau festgelegt, wo der Excimerlaser Material abträgt. Dazu wiederum ist eine gründliche Voruntersuchung notwendig. Im besten Fall mithilfe eines Wellenfrontdiagnosegerätes, aber das ist wieder eine andere Geschichte.

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