Mittwoch, 21. November 2018

Können unsere Augen einfrieren?



Es gibt so manche Fragen, die werden eigentlich nur aus bestimmten Überlegungen heraus gestellt, ohne dafür einen besonderen Grund zu haben. So steht es auch mit der Frage, ob unsere Augen einfrieren könnten. Immerhin ist die Augenhornhaut beständig mit einem dünnen Tränenfilm überzogen, der zum größten Teil aus Wasser besteht. Eigentlich besteht der gesamte Augapfel fast nur aus Wasser. Theoretisch wäre es also möglich oder doch nicht?

Weder die Position des Auges im Kopf noch die automatisch funktionierenden Schutzreflexe des Menschen lassen es zu, das die Augen einfrieren. Als die Junkerswerke, ein Flugzeughersteller in den 1930er-Jahren, erste Höhenflüge über 12.000 m erprobten, flogen die Piloten mit offenem Cockpit und hatten dabei nicht einmal eine Schutzbrille auf, weil diese vereisen konnten. In dieser Höhe beträgt die Temperatur unter 55 Grad Minus und die Kälte wird durch den enormen Druck des Fahrtwindes noch verstärkt. Sicher würde eine bewusstlose Person sehr schnell in dieser Umgebung erfrieren, nicht jedoch ein gesunder und wacher Mensch mit guter Sauerstoffversorgung und entsprechender Schutzkleidung. Die Augen selbst liegen ausreichend tief im Kopf, um warm genug zu bleiben, wobei der Musculus orbicularis oculi, der Augenringmuskel, eine wichtige Rolle spielt. Er dient dazu, den Lidschlussreflex oder Kornealreflex auszuführen. Dieser spezielle Reflex dient dazu, das Augenlid so schnell wie möglich zu schließen, um das Auge selbst zu schützen. Er gehört zu den ganz wenigen Reflexen des Menschen, bei denen der Sensor, der den Lidschlusseffekt auslöst, direkt mit dem Muskel verbunden ist. Normalerweise gehen Reizsignale zuerst zum Gehirn oder dem Rückenmark und von dort zum Muskel. So
verschließt sich ein Augenlid innerhalb von etwa 250 ms, also in einer Viertel-Sekunde.

Ist Kälte allgemein ungesund für das Auge?

Es kommt darauf an, wie gut sich die einzelne Person schützt. Unterkühlungen des Körpers können auch die Augen betreffen. Sinkt die Temperatur der Augenhornhaut wie auch der Linse, ist deren Flexibilität nicht mehr gegeben und das „scharf stellen“ funktioniert nur noch eingeschränkt. Daraus entwickelt sich jedoch in der Regel keine dauerhafte Kurz- oder Weitsichtigkeit, wenn der Körper rechtzeitig wieder seine reguläre Temperatur von 37 Grad Plus erreicht. Für die weit verbreitete Kurz-, aber auch die Weitsichtigkeit sind andere Faktoren ausschlaggebend und um diese zu beheben, ist eine Sehfehlerkorrektur mittels Laser die beste Wahl. Ein Thema, das sich unter dem Stichwort Health Travels näher betrachten lässt.      


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